Haftpflicht­versicherung

Eine Haftpflichtversicherung schützt den Versicherungsnehmer im Falle eines Personen-, Sach- und Vermögensschaden. Kommt es zum Schadensfall, prüft die Versicherung zunächst den Anspruch. Dieser kann entweder abgewehrt oder stattgegeben werden, in diesem Fall zahlt die Versicherung für die entstandenen Schäden. Die Höhe der abgedeckten Kosten variiert je nach vereinbarter Deckungssumme. So können Versicherungsnehmer über ihren Anbieter bis zu einer Höhe zweistelliger Millionenbeiträge geschützt werden.

Bei der Auswahl Ihrer Haftpflichtversicherung sollten Sie nicht nur auf eine hohe Deckungssumme für Schäden an Dritten achten, sondern auch auf folgende Leistungen:

• Schlüsselverlust: Hier sollte der Verlust sowohl des Haustür- als auch Büroschlüssels abgedeckt sein. Die Kosten für eine zentrale Schließanlage können mehrere tausend Euro betragen, weshalb die Abdeckung des Verlusts durch eine Haftpflichtversicherung Geld spart.
• Ehrenamt und Gefälligkeitsschäden: Wer Dritten unentgeltlich hilft – beispielsweise bei einem Umzug oder im Zuge eines Ehrenamts – kann im Schadensfall Leistungen einer Haftpflichtversicherung in Anspruch nehmen, sofern diese in der Versicherung enthalten sind.
• Forderungsausfalldeckung: Die Forderungsausfalldeckung schützt Sie im Falle einer Schädigung davor, auf den eigenen Kosten sitzenzubleiben. Wurden Sie durch einen Dritten geschädigt, der finanziell nicht für den Schaden aufkommen kann, kommt Ihre eigene Versicherung für den Schaden auf.
• Mietsachschäden: Mietsachschäden, auch Allmählichkeitsschäden genannt, bezeichnen Schäden, die im Laufe eines Mietverhältnisses an festverbauten Teilen der Mietwohnung (Türen, Einbauschränken, Sanitäranlagen) entstehen.

Partner und Kinder können über Familientarife schnell und problemlos mitversichert werden. Bei Kindern gilt es allerdings das Alter für die Schuld- bzw. Deliktfähigkeit zu beachten. Regulär können Kinder erst ab einem Alter von sieben Jahren, im Straßenverkehr ab zehn Jahren haftbar gemacht werden. Kommt es durch deliktunfähige Kinder zum Schadensfall, so haften weder die Eltern noch die Haftpflichtversicherung für etwaige Schäden. Die Haftpflichtversicherung greift erst dann, wenn Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzen. Durch zusätzliche Bausteine können auch deliktunfähige Kinder versichert werden.

Die familiäre Haftpflichtversicherung gilt auch gegenüber erwachsenen Kindern, die weder über eine abgeschlossene Schule, Hochschul- oder Berufsausbildung verfügen. Hierbei ist es unwichtig, ob die mitversicherten Kinder im Elternhaus leben oder nicht. Die Partner oder Kinder des in der Familienversicherung inbegriffenen Kindes sind nicht mitversichert. Haustiere sind von den Leistungen der Versicherung ebenfalls ausgeschlossen, können jedoch über eine Tierhalterhaftpflichtversicherung geschützt werden.

Bei Abschluss einer Haftpflichtversicherung definieren Versicherungsnehmer und Anbieter eine maximale Deckungssumme, die für den Schadensfall zur Verfügung steht. Als Versicherungsnehmer können Sie zwischen verschiedenen Deckungssummen wählen. Gerade in Hinblick auf oft horrende Schadensersatzsummen bei Personenschäden ist es ratsam, eine Deckungssumme von mindestens zehn Millionen zu vereinbaren. Versicherte können zusätzlich eine Selbstbeteiligung vereinbaren, durch die sie einen vereinbarten Satz der zu zahlenden Kosten selbst tragen. Die Beiträge für Tarife mit Selbstbeteiligung sind zwar günstiger, allerdings muss der Eigenanteil im Schadensfall direkt selbst geleistet werden können.